Schöne neue Technikwelt - auch in Afrika - aber wohin mit den Altbatterien?
Der Weg zu einem Batterien-Recycling in Afrika
- Ein Beitrag zur Technikfolgendiskussion -
Donnerstag, 19. Sept., 16 Uhr - Freitag, 20. Sept. 2013, 15 Uhr
Fachseminar von Lernen Helfen Leben e.V. in Verbindung mit Dialog International e.V. und der Ingenieurschule Düsseldorf
Veranstaltungsort: Fachhochschule Düsseldorf, Fachbereich Elektrotechnik
Josef-Gockeln-Straße 9, 40474 Düsseldorf
Kurze Wegbeschreibung ab Hbf:
mit U-Bahn 78 oder 79 (Messe/Kaiserswerth/Wittlar) bis Haltestelle
"Golzheimer Platz", dort ein paar Meter zurücklaufen, dann über den
Karl-Arnold-Platz am "Radisson Blue"-Hotel links vorbei. Ca. 100 Meter
weiter ist der Eingang der FH
Kein Afrikareisender kann sie übersehen, die kleinen Batterien, die an Straßenrändern, auf Ackerflächen und in Hinterhöfen vor sich hin rotten. Wer schon einmal in einem der Länder Afrikas war, wird vielleicht zwischendurch mal gedacht haben, was denn mit all den vielen Batterien passiert, die dort im Einsatz sind? Die bisherige Antwort ist einfach: nichts, sie werden in die Landschaft gemüllt. Wir denken, dies muß sich ändern! Auf dem Seminar berichtet Arwed Milz von LHL über seine Erfahrungen in Burkina Faso (vgl. auch E+Z, Nr.6/2013, S.256), Tobias Schleicher von Projekten des Öko-Instituts Freiburg in Ghana und Ägypten und Regina Kohlmeyer und Christian Lehmann vom Bundesumweltamt informieren, wie Batterie-Recycling funktioniert. Fakt ist, dass bisher fast nirgends in Afrika ein fachgerechtes Batterie-Recycling existiert. Dabei muß für die Herstellung einer Einwegbatterie 40 bis 500 mal mehr Energie aufgewandt werden als dort drinsteckt. 1 kwh Netzstrom kostet in Deutschland 0,20 Euro. 1 kwh aus Einwegbatterien 60 Euro - 300 AA/Mignon Batterien zu je 0,20 Euro. In Einwegbatterien sind verschiedene Metalle und chemische Verbindungen enthalten, die z.T. sehr giftig sind. Quecksilber, Cadmium und Blei sind z.T. in Europa verboten - in Afrika nicht. Hinzu kommen Mangandioxid, Zink, Eisen, Elektrolyte, Kunststoff, Papier ud Bitume (Teer). Durch Aufnahme chemischer Verbindungen von Pflanzen und Tieren können diese auch den menschlichen Körper erreichen. Bei dem Seminar wollen wir mit Studenten der Ingenieurschule prüfen, wie ein Batterierecycling in Afrika organisiert werden könnte.
In Deutschland fallen jährlich mehr als 1,5 Milliarden solcher Einwegbatterien an, von denen 43 % im Rahmen des Receyclingsystems wieder eingesammelt wurden. Der Rest landete in der Mülltonne.
Für 60 % - 80% der Afrikaner ist die Einwegbatterie der einzige Zugang zu Elektrizität für ihre Kleingeräte wie Taschenlampen, Radio u.a. Da fallen jährlich mehrere Milliarden Batterien an, die alle in die Umwelt „entsorgt“ werden. Reycycling? Gibt es nicht. Deshalb ist dies unser Thema.
PROGRAMM
Donnerstag, 19. September
bis 16.00 Anreise, Registrierung, Kaffee, Empfang
16.00 Begrüßung der Teilnehmer durch Vertreter der Trägerorganisationen
16.30 Vorstellung der Teilnehmer - Rundgespräch: Alt-Batterien in Afrika – Erfahrungsaustausch
17.30 Arwed Milz, LHL: Bedeutung der Einwegbatterien im afrikanischen Haushalt. Sind solaraufladebare Akkus eine Alternative?
18.30 Regina Kohlmeyer, Umweltbundesamt: Altbatterien: Sammlung und Verwertung, Umweltrelevanz. Ergebnisse einer Studie http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/4438.html , Vorteile von Akkus
19.30 Imbiß, Ausklang
Freitag, 20. September
09.00 Kurze Zusammenfassung des Vortages, Projektbeispiele
09.30 Christian Lehmann, Umweltbundesamt: Bleibatterierecycling in Deutschland
11.00
Tobias Schleicher, Öko-Institut: Das Beste aus zwei Welten:
Erfahrungen aus dem aktuellen Projekt „Best of 2 Worlds“ des
Öko-Instituts zum nachhaltigen Metallrecycling in Afrika mit Praxisbeispielen aus Ghana
12.30 Mittagessen
13.30 Abschlussrunde: Podiumsgespräch „Wie kann Batterie-Recycling zum Thema in Studium und Entwicklungshilfe werden?
Eingeladen sind neben Studenten der Ingenieurwissenschaften und allgemein intereressierte Bürger vor allem Vertreter von Entwicklungs-NRO's.
Bei dem Seminar wollen wir mit Studenten der Ingenieurschule prüfen, wie ein Batterierecycling in Afrika organisiert werden könnte.
Die
Teilnahme am Seminar ist kostenfrei. Wir sind gerne behilflich,
günstige Übernachtungsmöglichkeiten in Düsseldorf zu finden.
Weitere Infos: Lernen-Helfen-Leben e.V., Büro Düsseldorf, c/o Heinz
Rothenpieler, Postfach 260124, 40094 Düsseldorf, Tel./Fax
0211-312608, Email: info@solarenergie-fuer-afrika.de
. Anmeldung erforderlich! Das Seminar wird gefördert aus Mitteln der Agenda 21 von der Stadt
Düsseldorf