2. Solarworkshop Kaduna (Nigeria) Dezember 2011
LERNEN-HELFEN-LEBEN e.V.
Ausbildungs- und Solarwerkstatt in Kaduna/Nigeria
Zweiter Solarworkshop in Kaduna erfolgreich durchgeführt
Abschluss zweiter Solarworkshop 2011: Teilnehmer 12; Solarlampen 25, mini SHS 20, Solarpower-Boxen 5
Abschluss erster Solarworkshop 2010 : Teilnehmer 7; Solarlampen 30
Am Anfang stand die Montage der Solarlampen.
Kabel werden nach einem Bauplan gemessen, abisoliert und montiert. Eine 12 V KFZ-Buchse und der Schalter werden mit Kabelbindern befestigt. Lüsterklemmen und 10 Mignon/AA Akkus verschrauben und klemmen die Kabelverbindungen sicher in einem Batteriehalter und sorgen für den notwenigen Kontakt. Löten ist nicht erforderlich. Eine rote Warn-LED wird eingebaut und warnt vor Tiefentladung.
Zwischendurch
werden Grundkenntnisse
zur Elektrizität und Photovoltaik vermittelt.
Trainer Nosa erklärt die elektrische Ladung - Basis der Elektrizität.
Trainer Akai erläutert den Stromkreis mit den Kenngrößen Volt, Ampere und Ohm.
Die Auszubildenden üben sich im Messen von Volt, Ampere und Ohm.
Nach fünf Tagen Montage, Theorie und Übungen sind 25 Solarlampen gebaut.
Die Lampen erhalten noch eine Stoff-/Plastiktasche. Die Solarlampe gibt 7 Stunden Licht und mit ihr können Handys geladen werden. Preis einer Lampe: 6 000,- Naira (ca. 30,- €)
In der zweiten Woche begann der Bau von mini Solar-Home-Systemen (SHS) und Solarpower-Boxen.
Zuerst werden Holzkisten gebaut, bearbeitet und grün angemalt, unterstützt von DARE Angestellten.
In diese Holzkisten werden Steckdosen, Anschlüsse, Solarregler und Batterien eingebaut.
Das Ergebnis
links:
10 Mini SHS* 1 für 1 Lampe und zum Laden von Handys geeignet
Solarmodul 12 V / 5 W , Batterie 12 V / 7 Ah, Solarregler 12 V / 7 A
Preis: 20 000,- Naira (90,- €)
Mitte:
5 Mini SHS 2 für Lampen und zum Laden von Handys geeignet
Solarmodul 12 V / 10 W , Batterie 12 V / 12 Ah
Solarregler 12 V / 7 A . Preis: 28 000,- Naira (128,-€)
rechts:
5 Mini SHS 3 für 3 Lampen und zum Laden von Handys geeignet,
Solarmodul 12 V/ 20 W, Batterie 12 V / 18 Ah, Solarregler 12 V / 7 A
Preis: 40 000,- Naira (180,- €)
*Mini SHS steht für kleines Solar-Home-System
5 Solarpower-Box für 5 und mehr Lampen, TV, Notebook usw. geeignet
Solarmodul 12 V / 80 W, Batterie 12 V / 100 Ah, Solarregler 12 V / 12 A oder 12-24 V / 30 A, Wechselrichter 150 W
Preis: 135 000,- Naira (620,- €)
3 Handyladeboxen zum Laden von 26 Handys, sowohl mit Wechsel- wie Gleichstrom (AC/DC)
Preis: 10 000,- Naira (45,- €)
Der nächste Schritt:
Nosa übt einen ganzen Tag mit den Ausbildenden Verkaufsgespräche.
Beim Design-Wettbewerb der selbstgefertigten Lampenschirme fiel der Kalebassen-schirm im Urteil der Auszubildenden als „to local“ durch.
Die Auszubildenden verkaufen ihre in der Ausbildung hergestellten Produkte und erstatten die Materialkosten an DARE. Aus diesen Erstattungen wird ein Einkaufsfonds für den Nachkauf von Solarmaterialien gebildet. Sie sollen in weiteren Workshops eingesetzt werden, um darüber die Weiterführung der Solarwerkstatt zu gewährleisten.
Organisator/Trainer des Workshops Arwed Milz und die nigerianischen Trainer Akai Yunana und Nosa Osagie. Akai und Nosa sind nach den beiden Workshops 2010/11 in der Lage, in Zukunft selbständig Workshops durchzuführen und die Werkstatt zu organisieren.
Die Solarpower-Box nebst Handyladebox kaufte Herr Dogara Gyet, Abteilungsleiter in der Raffinerie/ Kaduna für einen Behinderten in seinem Heimatort. Er soll dort eine Handyladestation betreiben. Einmal Handyladen kostet in Nigeria 30,- Naira (0,14 €).
Als Chairman der „Barnawa MicroFinance Bank Ltd.“ hat Herr Dogara Gyet das Angebot gemacht, dass Auszubildende, die neben- oder hauptgewerblich mit den Solarprodukten Geld verdienen wollen, von der „MicroFinance Bank“ über einen Mikrokredit Solarmaterialien erwerben können.
Projektziel: Armutsbekämpfung durch erneuerbare Energien. „Lernen-Helfen-Leben e.V.“ berät und unterstützt die Organisationen DARE und SPRAD aus Kaduna, damit sie jugendliche Arbeitslose und Frauen zu Solartechnikern ausbilden können. Sie sollen Solarlampen und kleine Solar-Home-Systeme montieren und verkaufen. Das schafft Beschäftigung, Einkommen und trägt zur Armutsbekämpfung bei. Petroleumlampen und Benzingeneratoren werden zudem durch umweltfreundliche Solartechniken ersetzt.
Dieses Projekt wird von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit(GIZ) und dem Land Nordrheinwestfalen durch einen finanziellen Zuschuss gefördert.
Who is Who im Projekt
Ehrenamtliche Mitarbeit: Arwed Milz (LHL, Technik, Organisation, Ausbildung); Marie Cauzard (LHL, Ausbildung, internationale Finanzierungsrecherche); Bernd Blaschke (LHL, Finanzierung, Organisation); 'Nosa', Osagie Nosakhare Precious (DARE, Trainer); Akai Yunana (DARE, Trainer)
Lernen-Helfen-Leben e. V. (L-H-L): 1988 von Rückkehrern des DED gegründet. In den letzten Jahren mit vielen Projekten in Afrika aktiv. Tschad (Schule, Landwirtschaft), Kongo Ost (Wiederaufforstung u.a.), Kongo West (Dorfentwicklung), Togo (Schule), Madagaskar (Dorfentwicklung) und Nigeria (CDM-Projekt „effizienter Holzsparkocher SAVE80“ s.a. unter: Ausbildungs- und Solarwerkstatt).
Developmental Association for Renewable Energies (DARE): DARE ist unsere Partnerorganisation in Kaduna, mit der wir die Projekte Holzsparkocher SAVE80 und die Ausbildungs- und Solarwerkstatt umsetzen. Im Projekt Holzsparkocher SAVE80 sind 30 Nigerianer/-innen beschäftigt. Diese Aktivitäten werden z. Zt. ausgeweitet, da der Vertrieb der Kocher gut läuft.
SOCIETY FOR THE PRESERVATION AND RESTORATION OF WOMEN HONOR AND DIGNITY (SPRAD): SPRAD ist eine weitere Partnerorganisation in Kaduna. Die Frauenorganisation SPRAD ist vor allem mit Beschäftigungsprogrammen für Frauen aktiv. 250 Frauen wurden in Workshops für kleingewerbliche Tätigkeiten ausgebildet, von denen 175 unter der Obhut von SPRAD kleingewerbliche Arbeiten verrichten. Die Produkte und Dienstleistungen werden in kleinen Läden (Kiosken) angeboten.
Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ/InWent): „Als Bundesunternehmen unterstützen wir die Bundesregierung bei der Erreichung ihrer Ziele in der Internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung. Weltweit aktiv sind wir außerdem in der internationalen Bildungsarbeit“ (Zitat von der GIZ Website).
Stand 12/2011
Kontakt: Arwed Milz: arwed.milz(at)gmx.de; Marie Cauzard: mci.cauzard(at)yahoo.de; Bernd Blaschke: b.blaschke(at)l-h-l.org
Weitere Berichte von Arwed Milz aus Nigeria:
März 2010
Dezember 2010 : 1. Solarwerkstatt gestartet